Auszug aus unserer Chronik
150 Jahre Musikkapelle Baisweil (ASM, Bezirk 5 Kaufbeuren)
Seit nunmehr über 150 Jahren gibt es die Musikkapelle Baisweil. Der älteste Nachweis hierzu stammt aus dem Jahr 1863. Dieses besondere Jubiläum wurde in den Jahren 2013 und 2014 gefeiert und fand seinen feierlichen Höhepunkt im Bezirksmusikfest des Bezirks 5 Kaufbeuren, das in diesem Jahr zum ersten Mal in Baisweil ausgerichtet wurde.
Wer sich an das Jahr 2008 in Baisweil erinnert, wundert sich vielleicht, wie eine Kapelle innerhalb von 5-6 Jahren um 30 Jahre altern kann. 2007 und 2008 hat die Musikkapelle Baisweil ihr 120-jähriges Jubiläum gefeiert. In monatelangen Nachforschungen haben die Baisweiler Musikanten ihre Chronik überarbeitet und ihre Geschichte seit 1887 nachgewiesen. Für die „in langjährigem Wirken erworbenen Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizierens und damit um die Förderung des kulturellen Lebens“ in einer über 100-jährigen Tradition haben sie am 2. März 2008 von Bundespräsident Horst Köhler die Pro Musica-Plakette der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Kurz vor den 120-Jahr-Feierlichkeiten wurde im örtlichen Gasthaus Drei Rosen allerdings das Programm der Cäcilienfeier aus dem Jahr 1863 gefunden, auf der als Veranstalter die „hiesigen Musiker“ genannt sind. Durch dieses Dokument ist die Musikkapelle Baisweil schlagartig um 24 Jahre älter geworden und kann im Jahr 2013 und 2014 bereits ihr 150-jähriges Bestehen feiern. Wann jedoch genau der Grundstein für die Musikkapelle Baisweil gelegt wurde, ist bisher leider nicht bekannt.
Der erste namentlich festgehaltene Dirigent war Xaver Angstwurm. Er leitete 1887 eine kleine Formation an jungen Musikanten bei der Einweihung einer Wasserleitung. Ein Foto der Goldenen Hochzeit von Bürgermeister Peter Heel und seiner Gattin Maria aus dem Jahr 1904 ist der bislang erste bekannte bildliche Nachweis, dass in Baisweil Blasmusik gespielt wird. Nach dem 1. Weltkrieg musizierte eine kleine Gruppe von Musikern zunächst unter dem ehemaligen Militärmusiker Magnus Albrecht und gegen Ender der Zwanziger Jahre unter Pius Müller. Aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gibt es leider nur wenige Überlieferungen zur Musikkapelle Baisweil. Dafür ist es umso erfreulicher, dass ein paar Fotos aus dieser Zeit erhalten blieben. Nach dem 2. Weltkrieg übernahm der Kurmusiker Holzhauser aus Bad Wörishofen für ein paar Jahre das Dirigat. In dieser Zeit bekam die Musikkapelle große Unterstützung von der Gemeinde Baisweil, die viele der Instrumente zur Verfügung stellte, da sich kaum ein Musiker ein eigenes Instrument leisten konnte. So war es der Kapelle wieder möglich, bei weltlichen und kirchlichen Anlässen zu spielen, wie z.B. der Glockenweihe 1950 oder der jährlichen Fronleichnamsprozession. Von 1950 bis 1964 gab es nur eine kleine Besetzung ohne musikalische Leitung.
Als Hieronymus Wohlfahrt 1964 den Taktstock übernahm, wurde ein neues Zeitalter eingeläutet. Es wurde mit der Jugendausbildung begonnen und die Kapelle wuchs auf stolze 28 Musiker. 1965 trat man dem Allgäu-Schwäbischen-Musikbund bei und nahm zum ersten Mal an Wertungsspielen beim Bezirksmusikfest in Ketterschwang teil. Im Jahre 1970 konnte sich die Kapelle erstmals in einer Tracht, dem sog. „Allgäuer Gwand“, dem Publikum präsentieren. 1978 übernahm Josef Rauch das Dirigentenamt. Auf ihn folgte 1987 der 19-jährige Bruno Fleschhut, Berufsmusiker und jüngster Dirigent der Vereinsgeschichte, 1990 Gottfried Kessel ,2005 Andreas Stich, 2015 Robert Schmid und 2019 übernahm Thomas Bucher den Taktstock der die musikalische Leitung der Musikkapelle Baisweil hat. Die Musikkapelle Baisweil wurde 1999 ein eingetragener Verein und zählt mittlerweile rund 55 aktive Musiker und Jungmusikanten, die bei zahlreichen Auftritten jedes Jahr ein buntes Repertoire für jeden Blasmusikgeschmack bieten.
Besonderer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Ausrichtung des 57. Bezirksmusikfestes 2014 zum 150-jährigen Jubiläum.